Am Anfang war der Klotz


Diese Woche im Kunstzmittag haben wir wiederum ein gemeinsames Thema: “Block”. Wie man dieses Wort genau verstehen und interpretieren will, ist jedem selber überlassen. Daher bin ich schon sehr gespannt, was die anderen beitragen werden!

Ich beschloss meinerseits, den “Block” sehr wörtlich als Ausgangsmaterial zu verwenden und bestellte mir 30 Kilo Speckstein. Neeein, ich bin nicht wahnsinnig geworden, das war die Mindestbestellmenge! Ebenfalls bestellt habe ich zum gleichen Zeitpunkt, aber bei einem anderen Lieferanten (da sonst nicht lieferbar), das Werkzeug dazu. Leider ist es bis heute nicht eingetroffen, so dass ich mich im Keller umsehen musste nach einigermassen Nützlichem. Zum Glück hat uns der Grossvater meines Mannes vor ein paar Jahren einen Teil seines Werkzeugs vermacht. Darunter ist einiges, was ich zweckentfremden kann, vor allem verschiedene Feilen.

Voller Eifer mache ich mich ans Werk. Ich stelle fest: das macht süchtig. Erst, als die Kraft in den Fingern nachlässt und ich fast das Gefühl im Zeigefinger verliere, mache ich Pause.

Dreidimensional zu arbeiten, das habe ich im Vorkurs an der Schule für Gestaltung schon herausgefunden, ist mir das Allerliebste. Ich zeichne und male sehr gerne. Aber im dreidimensionalen Gestalten verliere und vergesse ich mich.

Aus unerfindlichen Gründen möchte ich ein Gesicht aus dem Stein herausfeilen. Zum Glück haben wir daheim einen kleinen Gipskopf einer griechischen Büste. Gekauft hatte ich den mal günstig in einem Inneneinrichtungsladen, inspiriert von einem Zeichenkurs, bei dem wir solche Köpfe damals als Modelle benutzt hatten. Auf jeden Fall hilft mir der Gipskopf, die verschiedenen Proportionen abzuschätzen und zu überprüfen, ob ich einigermassen richtig liege. Zuerst hat der Kopf riesige Augen. Hinterher versuche ich sie dann noch zu verkleinern.

Das ist nun der heutige Stand. Ich könnte wohl noch lange daran weiterarbeiten. Vielleicht werde ich das auch tun. Aber für heute reicht es. Die Deadline fürs Kunstzmittag will schliesslich eingehalten werden :-).

Ach, und vielleicht fragt Ihr Euch, was das für ein “Schlüssel” ist, der neben den Feilen liegt. Ich glaube, damit kann man Löcher vorbohren für Schrauben, zum Beispiel in Holz. Das ist aber nur eine Vermutung, so genau weiss ich es nicht. Ich finde, dieses Tool sieht jedenfalls noch cool aus… und vor allem war es praktisch für die feinen Sachen wie die Augen.