Henriette
Endlich kann ich wieder richtig im Atelier durchstarten. Die Hitze ist vorüber und der Betriebsausflug meiner Arbeitsstelle, der mich letzte Woche vom Atelier fernhielt, liegt ebenfalls hinter mir.
Ich beginne den Tag damit, dass ich über den Maler Fornasetti lese, dessen Teller und andere Gegenstände mich faszinieren. In diesem Zusammenhang suche ich im Internet nach dem Begriff “klassische Schönheit” - Fornasetti hatte sich eine solche als Muse auserkoren und sie immer und immer wieder gemalt - und stosse auf dieses Interview mit Beltracchi in der NZZ. Beltracchi ist mir nicht sympathisch, aber seine Aussagen sind für mich doch ziemlich erhellend, weil sie sich mit manchen meiner Eindrücke decken.
Danach finde ich ein Porträt von Henriette Sontag, das mich dazu inspiriert, meine neue Schachtel mit Kohlestiften auszuprobieren. Mit dem Ergebnis bin ich nach der langen Sommerpause soweit zufrieden. Ich beschliesse, noch mehr solche Porträts anzufertigen, damit eine Art Serie daraus wird.
Danach arbeite ich zwei Stunden sehr konzentriert am zweiten Porträt namens Eugene. Allerdings muss ich sagen, dass mir Henriette, das erste Porträt, besser zusagt. Ich glaube, Eugene hat mir zu viele Bänder, Spitzen und Blümchen. Aus dem Alter bin ich wohl raus :-).