Köpfe


Der 15. März ist der dritte Geburtstag des Coworking Spaces Effinger. Daher ist sehr viel los. Mein Atelierraum ist mit Blumen dekoriert und die Kaffeebar brummt nur so mit Kundschaft, während in den anderen Räumen ausnahmsweise gratis ge-coworkt werden darf. In der Kaffeepause ist es schwierig, einen freien Stuhl zu finden.

Infolgedessen kann ich an diesem Tag weniger Zeit und Konzentration auf meine eigene Arbeit verwenden. Ein bisschen etwas bringe ich aber trotzdem zustande. Ich fahre weiter mit meiner Kopf-Serie, diesmal zeichne ich die Büste mit Kohle und Pastellkreide auf braunes Papier. Das macht Spass und ich beschliesse, noch mehr auf diesem Hintergrund zu arbeiten.

Nach dem spannenden Mittags-Brownbag mit Matthias Morgenthaler zum Thema “Traumberuf statt Berufstrauma” nehme ich bei Faustina an einer Achtsamkeitsübung teil. Erst dann komme ich dazu, meine Zeichnungen vom Vormittag mit Fixierspray zu schützen.

Bereits im Vorfeld habe ich das Instagram-Konto von Laura Horn aus Australien entdeckt, einen Podcast von ihr gehört und mir ihr Arbeitsheft heruntergeladen. Es soll mir dabei helfen, meinen einzigartigen künstlerischen Stil zu entdecken. Als Claudine kurz bei mir vorbeischaut, meint sie, das wäre grundsätzlich ein Prozess und liesse sich nicht mit einem Arbeitsheft erarbeiten. Nun bin ich ja gespannt :-). Ich vermute mal, dass es eine Mischung aus beidem ist. Einerseits braucht es sicherlich Zeit, seinen eigenen Stil zu entwickeln und zu finden. Andererseits kann es auch helfen, Anstösse von aussen zu bekommen, um seine eigenen Arbeiten objektiver zu sehen und eventuell in eine bestimmte Richtung zu lenken. Wir werden sehen! Auf jeden Fall motiviert mich der Podcast zum Thema gesunde Arbeitspraxis in der Kunst bereits dazu, mich wieder regelmässig der Inspiration ausserhalb meiner Atelierwände auszusetzen und dies auch wertzuschätzen. Die Kunstgeschichtsbücher, deren Lektüre ich vor einem Jahr voller Enthusiasmus begonnen hatte, wieder aus dem Regal zu nehmen. Das muss nicht zwingend an meinem Ateliertag geschehen. Besser ist es sogar, wenn ich das an einem Abend oder einem freien Tag schaffe.