Übung macht den Meister
Schwer beladen mache ich mich am Morgen des 16. August auf zu meinem ersten Ateliertag im Effinger. Meine Skizzenbücher, Papierblöcke sowie die vielen Farbtuben bringen ein beträchtliches Gewicht zusammen. Die ersten Minuten im Rosengarten verbringe ich damit, meinen Drahtzubehör der Abschlussarbeit von vor den Sommerferien auszuräumen und das neue Material einzuräumen.
Dann beginne ich mit einer Skizze. Nach über vier Monaten Arbeit mit Draht bin ich mir dessen bewusst, dass ich beim Zeichnen vielleicht ein wenig aus dem Takt geraten bin und wieder etwas hineinkommen muss. Die allererste Skizze zeige ich daher hier nicht ;-). Später mache ich mich an ein Aquarell - Cosmea, ein paar Blumen fürs Gemüt - und damit bin ich dann für den allerersten Anfang doch recht zufrieden. Nicht im Moment selber, aber mit ein wenig Abstand am nächsten morgen :-).
Am Freitag geht es schon leichter. Um neun Uhr kann ich mit der Arbeit beginnen. Diesmal bringe ich eine Peperoni von zu Hause mit, die ich zeichnen will. Damit beschäftige ich mich bis um 10.30 Uhr; dann düse ich zur Bibliothek der Schule für Gestaltung, um mir Bücher über Munch und Mumprecht zu besorgen. Munch, weil er mich seit den Sommerferien in Norwegen interessiert. Mumprecht, weil er im Regal ganz in der Nähe steht ;-) und ich nicht viel über ihn weiss. Nach der Mittagspause lese ich zuerst ein wenig in der Monographie über Munch, als kleinen Kunstgeschichts- und Weiterbildungsteil.
Gegen meine Verdauungsmüdigkeit hole ich mir einen kalten Kaffee aus der Kaffeebar. Dann beginne ich mit einem zweiten Aquarell. Diesmal inspiriert mich ein Foto aus den Sommerferien, ein See mit Spiegelung.
Ein erstes Fazit: Aller Anfang ist schwer. Am Freitag, mit kaltem Kaffee in der Hand, Musik in den Ohren und türkisfarbenem See vor mir, zumindest auf dem Papier, setzen dann aber doch schon die Glücksgefühle ein. Welch ein Privileg es doch ist, die Zeit mit einer Tätigkeit verbingen zu dürfen, die man liebt!